Wieso funktionieren FX-Roboter?

Leider gibt es keine genauen Jahresangaben. Aber noch vor ein paar Jahren war es für private Anleger nur möglich Währungen zu kaufen. Verkauf und Hebel war für professionelle Händler bestimmt und den privaten Anlegern vorenthalten.

Dann kamen Broker auf den Markt die das Potential der privaten Anleger erkannt haben. Verkauf mit Hebel waren auf einmal möglich. Nur gab es noch ein Problem – wir müssen auch mal schlafen.

Durch das standardisieren von VM’s (Virtual Machine) war es möglich, die ganze Zeit online zu sein, unabhängig davon ob der PC zuhause läuft oder nicht. Langsam kamen die Roboter ins Spiel und Broker, die sich auf den Roboter Handel spezialisiert haben. Gebühren und Steuern machten es eine Zeit lang unmöglich mit kleineren Summen lukrativ zu handeln.

Ein ForEx-Roboter ist in der Regel ein Stück Software welches nach vordefinierten Parametern den Handel ausführt. Die Software schläft nie und ist emotionslos. Dadurch kann 5x24h an der Börse gehandelt werden. Ein Mensch ist von Emotionen gesteuert und hat oft nicht das nötige Wissen. Das ist der Grund, wieso fast 70% der privaten Anleger auf Dauer verlieren.

Märkte verändern sich – und die Roboter verlieren ihre Performance. Das gehört dazu. Die Software muss stetig angepasst werden. Wenn die Börse ein klares Muster hätte, wäre es ja einfach, bzw. der Handel kaum gewinnbringend möglich.

Es ist eine Kunst einen Roboter zu finden oder zu programmieren, der über längere Zeit stabil funktioniert. In einem Monat mal 50% Gewinn erzielen und im nächsten Monat alles verlieren ist nicht so schwierig. Gewinn über Jahre hinaus ist das Ziel.

Schätzungen zufolge werden mittlerweile gut die Hälfte aller konventionellen Trades automatisch ausgeführt. Roboter sind aber ganz klar mit Vorsicht zu geniessen. Sie funktionieren zwar – aber es sollte morgen auch noch so sein. Es ist wie beim Poker spielen – nicht jeder gewinnt.

Wie ist das aufgebaut?

Die Virtuellen Server werden in einer grösseren Server-Farm betrieben. Auf den Servern selbst laufen mehrere Instanzen der MetaTrader Software (eine für jedes Konto). Somit können die Kosten für die Server klein gehalten werden.

Die Server sind 5x24h mit IC Markets oder dem entsprechenden Broker verbunden. Der Broker führt die Befehle der Roboter so schnell wie möglich aus. Das sind in der Regel wenige Millisekunden.

Über ein privates Terminal kann ebenfalls ein MetaTrader installiert werden, um das Konto zu beobachten. Die Kontrolle über das Konto ist so immer in Kundenhand bzw. IC Markets oder andere Broker. Handel auf dem gleichen Konto wird nicht empfohlen, das kann den Algorithmus durcheinander bringen.

Wie funktioniert das?

Eigentlich recht simpel. Grundsätzlich kann man sagen, dass der Preis immer zurück kommt. Strategien sind aber bei allen Algorithmen recht unterschiedlich.

Rechenbeispiel (Grid):

Wir haben einen Spread von 0 Pips. Der Kurs fällt und wir kaufen. Fällt der Kurs noch weiter, kaufen wir mehr. Fällt er weiterhin, kaufen wir weiter. Jetzt ändert der Kurs seine Richtung und irgendwo in der Nähe vom 2ten Kauf ist unsere Gewinnsumme auf 0. Steigt der Kurs weiter, gewinnen wir. Fällt der Kurs wieder, können wir mit einen kleinen Verlust aussteigen oder warten und noch mehr kaufen

Wenn wir 1$ einsetzen und für 50% Gewinn den ganzen Tag auf ein Chart schauen, macht das wenig Sinn. Ein Stück Software hat aber keine Gefühle, Hunger oder schläft irgendwann. Die Börse ist 5x24h geöffnet. Das gibt einer Maschine die Möglichkeit mehrmals am Tag die 1-2$ mitzunehmen. Ende Monat summiert sich das auf ein paar %. Dabei ist dem Roboter die Summe egal. Er arbeitet mit 1000$ identisch wie mit 50’000$.

Schlussendlich bleibt eine einfache Rechnung. Ausgaben für Roboter, Server und Steuern müssen kleiner sein als der Gewinn.

Was passiert bei einem Börsen-Crash?

Der ForEx Markt ist da recht resilient. DAX30 z.B. sind die grössten Unternehmen Deutschlands. Wenn deren Aktien einbrechen, betrifft das den Euro nur bedingt. Diese Unternehmen haben häufig auch eine starke Bindung zu den USA. Damit das Währungspaar EURUSD einen „Abflug“ macht, müsste eine Währung in wenigen Stunden zusammenbrechen. Das heisst 1.00€ = 0.50$. Bei so einem Vorkommnis in kurzer Zeit, ist eine Dose Bohnen wichtiger…

Zudem, die FX-Trades dauern häufig nur wenige Minuten. Dabei ist es egal ob ein Kurs steigt oder fällt. Korrekturen, um bei einem Grid auszusteigen, gibt es eigentlich immer. Dabei ist wie immer wichtig – „Moneymanagement is King!“.

Gibt es funktionale Risiken?

Natürlich. Im Gegensatz zu einem «langsamen» Aktienkauf, passiert hier recht viel.

  • Server und Software müssen laufen
  • Software kann fehlerhaft sein
  • Internetverbindung muss stabil und schnell sein
  • Broker muss funktionieren
  • Börse muss funktionieren

Es gibt recht viele Faktoren die das System stören können. Es kommt fast wöchentlich vor, dass irgendetwas für ein paar Minuten gestört ist. Auf die eigenen Server kann man bedingt Einfluss nehem – aber die sind selten das Problem. In der Regel sind Ausfälle nicht so dramatisch. Es gibt aber tatsächlich Zeiten – wenn auch nur ab und zu ein paar Minuten – da muss das System tadellos funktionieren.

Warum überhaupt weitergeben?

FX-Märkte setzen Schätzungen zufolge täglich ~15 Trillionen $ um. Das ist viel Geld. Da können noch ein paar Leute mehr mitspielen ohne ins Gewicht zu fallen. Und der Grund wieso ein funktionierendes System geteilt wird – Wenn es allen gut geht, braucht man keinen Zaun!

Das vermieten der VM’s und der Roboter soll lediglich die laufenden Kosten decken. Funktionierende Roboter werden sowieso laufend gesucht und auch programmiert.

Warum macht das nicht jeder?

Die Gründe sind recht unterschiedlich.

  • Manche scheuen das Risiko
  • Viele wissen nicht wie
  • Einige haben noch nie davon gehört
  • Für funktionierende Systeme braucht es keine Werbung; Ist ja kein Produkt mit Stückzahl und Absatz
  • Die Performance wird schlechter, wenn die Summe steigt (Braucht aber viel!).

Schätzungen zu folge werden über die Hälfte der Trades von Robotern ausgeführt. Ganz offensichtlich funktioniert es.

Ist das sicher?

Nein – ist es nicht! Aber es ist sicher genug. Roboter sind ein Stück Software und tun das, wozu sie programmiert sind. Es kommt sehr selten vor, aber Konten können emotionslos und sehr schnell vernichtet werden.

Dem können wir aber etwas vorbeugen. Das Konto verdoppelt sich im Schnitt alle 6 Monate. Wenn wir also alle paar Monate die Hälfte vom Gewinn entfernen, kann der Roboter das Konto vernichten. Wir können dann neu starten und haben immer noch Gewinn. Das Risiko besteht dann lediglich über die ersten Monate.

Das ist in den letzten Jahren bei den besseren Algorithmen aber noch nicht vorgekommen – dennoch – Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wann sich der Markt ändert, wissen wir einfach nicht. Als Faustregel gilt sogar, dass ALLE Logiken irgend wann versagen. Eine Langzeit Wachstums-Strategie ist völlig ausgeschlossen!

Ein guter Vergleich ist das Haifischbecken. Die Börse ist so eines. Jeder der darin schwimmt, kann andere fressen oder auch gefressen werden. Gewinnen bedeutet, dass ein anderer verliert.

Dies ist ganz klar ein High-Profit & High-Risk Bereich. Wer ein Low-Risk und Langzeitinvestment sucht sollte sich anders umschauen oder einfach ein Stück Gold kaufen!

Hier sprechen wir nicht mehr von einigen % Performance im Jahr, sondern von Faktoren innerhalb eines Jahres. Dementsprechend ist das Risiko viel höher. Wahrscheinlich geht es gut, es muss aber nicht!

Wieso verlieren so viele Kleinanleger?

Mathematisch ist das recht simpel. Die kleinste Einheit sind 0.01 Lot. Das entspricht etwa 2$ (Bei 1:500 | Regulär 100k pro Lot). Wenn wir ein Grid eröffnen, kann das Grid gut mal auf 0.5 Lot ansteigen, was etwa 100$ entspricht. Haben wir ein Konto von insgesamt 500$, ist das bereits 20%. Wenn das schief geht, sind die nächsten 0.5 Lot bereits 25%. Das heisst, dass das Risiko für einen Verlust mit einem grösseren Konto massiv kleiner wird. 0.01 Lot sind auch die kleinste Einheit. Es sind bereits +100% auf 0.02 Lot. Von 0.10 Lot bis 0.11 Lot aber nur 10%. Mit steigender Summe wird es also immer sicherer. Viele können und wollen aber nicht 10’000$ aufs Spiel setzen.

Zudem – wenn wir 50% vom Konto verlieren, braucht es nachher einen Gewinn von 100% um wieder auf 0 zu kommen. Darum ist es sicherer einfach nur 10% einzusetzen.

Und mal ehrlich. Niemand setzt sich hin und traded aktiv mit 2$. Das ist ja schade um die Zeit. Dann starten wir schon psychologisch mit 50$. Das macht aber ein Grid bei einem 500$ Konto bereits unmöglich. Wenn wir das verlieren, ist das Spiel schon so gut wie zu Ende.

Wir werden ab und zu gefragt, ob das mit 200$ möglich ist. Ja – ist es. Aber das Risiko für einen Totalverlust steigt massiv.

Sind wir FMA zertifiziert?

Nein. Wir betreiben lediglich die Server und stellen Roboter zur Verfügung. Das Konto betreibt jeder Kunde selbst. Der Kunde gibt sein implizites Einverständnis zu jedem ausgeführten Trade bzw. zu dem was der Algorithmus macht.

Ist Algo-Trading Steuerfrei?

Nein! Steuern werden regulär bezahlt.

In Liechtenstein haben wir keine expliziten Trading-Steuern. Ab einem sehr hohen Gewinn wird eine marginale Kapitalgewinnsteuer fällig.

In der Schweiz ist das etwas anders. Ab 50 Trades «in signifikanter Höhe» pro Jahr gilt man als professioneller Investor und Kapitalgewinne werden mit ~30% besteuert, sonst ist das Steuerfrei. Es ist etwas Auslegungssache, ob ein Bot lediglich 1 Investing-Aktivität ist, oder jeder ausgeführte Trade gezählt wird. 50 Trades werden an einem Vormittag gemacht… Die signifikante Grösse ist Auslegungssache des Beamten…

Gerade weil es mit Steuern kompliziert werden kann: In Liechtenstein kann jeder eine Stiftung gründen. Gründung kostet gut 500.– und die jährlichen Steuern betragen pauschal 1500.-. Um nicht kompliziert mit dem Steueramt rumdiskutieren zu müssen lohnt sich das. Vor allem mit 2-3 Freunden oder Familie zusammen. Ab 5000.- in Summe lohnt sich das bereits! Es ist so ein Trugschluss, dass sich das erst ab Millionen lohnt. Wenn man als professioneller Trader eingestuft wird lohnt sich das extrem schnell.

In den EU Ländern, vor allem Deutschland und Österreich – Autsch! Das sollte man mit einem Steuerberater anschauen.

Mit wie viel sollte man starten?

Das lässt sich kaum beantworten und hängt an den eigenen Risikopräferenzen.

Faustregel: 10% vom Investmentkapital pro Logik.

Was wir aber beachten müssen – vor allem am Anfang: Was passiert, wenn wir verlieren?

Wir setzen uns ein Budget für AlgoTrading. Die Hälfte davon setzen wir ein.
100% vom Profit nehmen wir so schnell wie Möglich aus dem Risiko.
Wenn das Geschafft ist, haben wir quasi 1/3 investiert. Dann kann es eine Logik 2x vernichten und wir können neu starten.

Wenn wir mit 1/3 15% Monat generieren, ist das auf die ganze Summe aber nur 5%. 5% ist immer noch enorm viel. Sicherheit geht vor!

Wir können mit ~5000.- bei einem Regulären Broker starten. Oder 1000.- HighRisk. Für kleinere Summen gibt es auch MicroCent Accounts. Dabei kann man 50.– einsetzen, erhält aber ein 5000.– TradingKonto. Beim Abheben wird wieder zurück gerechnet.

Das erste Jahr ist quasi dazu da, um sich vernünftig aufzustellen. Danach sehen wir die schönen Profite und können das als Grundeinkommen sehen, oder sogar davon leben.

Um Reich zu werden ist es aber der falsche weg! Das Risiko ist zu gross. Man sollte es definitiv nicht übertreiben.