Traden mit hohem Hebel – Was bedeutet das?
Roboter arbeiten meist mit einer sehr hohen Leverage. Aber was bedeutet das genau?
Im Prinzip ist das wie ein Mikrokredit, den dir der Broker gewährt. Der Kreditrahmen ist auf dein Konto beschränkt. Wenn ein Trade negativ wird, ist das Volumen schnell aufgebraucht. Wenn ein Trade positiv ist, kann dementsprechend schneller erhöht werden. Zudem werden mit steigendem Hebel die Gebühren anteilsmäßig kleiner. Allerdings macht allein schon der riesige Hebel das Risiko enorm. „Sichere“ Roboter gibt es nicht! Das sicherste ist und bleibt physisches Gold.
Beispiel:
Bei einer Leverage von 1:500 multipliziert der Broker deine investierte Summe mit 500. Aus 1$ werden somit 500$.
Wenn du 1$ investierst, werden daraus 500$. Wenn der Kurs von 1.00$ auf 1.01$ pro € steigt, ist das 1%. 1% von 500$ entspricht 5$.
Wenn wir ein Grid eröffnen und ein Trade schiefgeht, kann das Grid schnell auf ein Volumen von 1 Lot (100$) ansteigen. 100$ x 500 = 50000$. 1% davon sind bereits 500$. Auf dem Weg dahin verliert aber jeder Schritt bereits eine Summe: 0.1, 0.3, 0.5, 0.7 Lot. Jede Stufe kann negativ werden.
Deshalb ist es wichtig, dem Algorithmus genügend Puffer zu geben, um negative Bewegungen durchzustehen. Eine Faustregel sind 1000$ pro 0.01 Lot. Je nach Logik kann das auch mehr sein, bei den höchsten Einstellungen bis zu 10’000$ pro 0.01 Lot. Wenn du die Summen unterschreitest, steigt das Risiko, da du der Logik die Luft zum Atmen nimmst.
Es ist immer ein Abwägen, was sinnvoll ist. Wenn es einmal pro Jahr eine Steigerung auf 3 Lot geben würde, ist es besser, die Logik kleinzuhalten und das Konto sterben zu lassen, um danach neu zu beginnen. Wenn du jeden Monat 10% Gewinn machst, ist das selbst mit einem zerstörten Konto immer noch mehr als konstante 1% pro Monat.
Häufig sehen wir einen konstanten Drawdown von weniger als 10%, manchmal mehr. Ganz selten steigt der Drawdown auf -50% an. Die Kunst besteht darin, den Mittelweg zu finden und am Ende des Jahres selbst mit einem zerstörten Konto noch einen Gewinn zu erzielen.
Wichtig ist, die Verluste kleinzuhalten. 50% Verlust benötigen danach einen Gewinn von 100%, um wieder auf Null zu kommen. Wenn du 20% verlierst, braucht es nur 25% Gewinn, um das zu kompensieren. Ohne Zinseszins beträgt das ungefähr den vierfachen Zeitaufwand.
Warum überhaupt einen Hebel? Das ist recht simpel. Wenn ein Grid negativ wird und alle Anzeichen auf eine positive Bewegung deuten, noch mehr als zuvor, dann kannst du dank des Hebels eine ordentliche Summe investieren und mit 1% bereits positiv abschließen.

Moderne Trading-Algorithmen und ihre Risiken
Die meisten Expert Advisors (EAs) nutzen heutzutage Grid- oder Martingale-Algorithmen, kombiniert mit verschiedenen Indikatoren, um den Markt vorherzusagen. Das funktioniert natürlich nicht immer perfekt. Wenn ein Bot zu 70% richtig liegt, ist das schon eine gute Leistung. Wichtig ist, die 30% Verlust möglichst kleinzuhalten.